Selbstverteidigung kann man lernen
14.03.2023
Selbstverteidigung für Anfänger
In Gefahrensituationen reagiert jeder Mensch unterschiedlich. Zwischen der reflexartigen Neigung zur Flucht bis hin zur Konfrontation ist alle möglich. Sinnvoll ist es, sich seiner verschiedenen Möglichkeiten bewusst zu sein und überlegt zu handeln.
Nachdem alle Mittel zur Deeskalation im Fall eines körperlichen Angriffs ausgeschöpft sind, sollten auch ungeübte Personen in der Lage sein, sich gegen einen stärkeren Angreifer erfolgreich verteidigen zu können.
Mit Unterstützung des SV 1860 Minden wurde jetzt für das Team der Elsa-Brandström-Jugendhilfe in Minden ein Selbstverteidigungskurs angeboten. Rund zwei Dutzend Interessierte fanden sich zu den jeweils zwei stündigen Lerneinheiten ein. Ziel war nicht nur das Erlernen und Üben von Techniken, sondern auch das frühzeitige Erkennen einer körperlichen Bedrohung. Themen wie Abstandszonen, Angriffsziele am menschlichen Körper sowie die gesetzlichen Aspekte des Notwehrparagraphen wurden ebenfalls ausführlich betrachtet.
Unter der sachkundigen Anleitung von Gerd Wilde wurden die Teilnehmenden nach einem Funktionsaufwärmprogramm in die Kunst der Selbstverteidigung unterrichtet. G. Wilde, der unter anderem auch beim SV 1860 Minden Judo für Kinder und Erwachsene trainiert, betreibt Kampfsport seit ca. 50 Jahren und hatte unter anderem in seiner Ausbildung zum Judo-Lehrer die Selbstverteidigung als Themenschwerpunkt.
Zur Einstimmung wurden Gleichgewichts- und einfache Abwehrübungen erlernt. Darauf folgten wirksame Übungen um einen körperlichen Angriff durch Schocken/Ablenken, Blocken und Ausweichen abzuwehren.
Unfälle durch unsachgemäßes bzw. falsches Fallen führen im täglichen Leben zu schwerwiegenden Verletzungen mit zum Teil weitreichenden Folgen. Das gilt auch für das Fallen nach einem Schubser durch einen Angreifer. Zu diesem wichtigen Thema wurde die Verteidigung nach einem Stoß gegen die Brust mit anschließendem Fall auf den Rücken und daraus resultierende Verteidigungsmöglichkeiten intensiv eingeübt.
Nach diesem Warm-up wurde die praktische Verteidigung gegen Angriffe wie ein Fauststoß gegen das Gesicht, das Umklammern von hinten, von vorne und von der Seite geübt. Selbst ein körperlich Unterlegener kann sich mit einfachen Mittel aus einem Handgelenkgriff befreien und Folgetechniken anwenden. Auch Angriffe gegen den Hals kamen nicht zu kurz.
Ziel der Trainingseinheiten war es, mit den erlernten Techniken so viel Zeit zu gewinnen, dass die angegriffene Person in der Lage ist einen sicheren Ort zu erreichen oder einen sicheren Abstand zur attackierenden Person zu wahren.